Hamburg setzt neue Immobilienimpulse durch Superbauwerke
Kein Immobilienmarkt wächst in Deutschland derzeitig so stark wie der Hamburger Markt und gleichzeitig schafft es die Hansestadt -allen internationalen Städten voran- immer wieder und besonders in puncto Lebensqualität, weltweit unter die Top 10 der lebenswertesten Städte weltweit. Wenngleich zahlbarer Wohnraum auch hier stetig rarer wird, zählt Hamburg derzeitig aber immer noch zu den eher zahlbaren Großstädten in Deutschland.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein neuerlicher Bericht des Hamburger Abendblatts vom 15.10.2017. Während sich die durchschnittlichen Wohnungspreise pro m² von 2008 auf heute € 2.624.- verdoppelt haben, liegt die Preisentwicklung von Zinshäusern sogar noch deutlich darüber.
Überhöhte Preissteigerungen bei Wohnräumen sind stets auf einen Wohnungsmangel zurückzuführen. Der derzeit akut herrschende Wohnungsnotstand könnte sich am effizientesten durch hochwertige Erlebnis-Wolkenkratzer in Verbindung mit gewerblichen Nutzflächen spürbar reduzieren aber hierfür müßten wohl noch mehr politische und teils behördlich verstaubte Barrieren fallen. Der Weg könnte Mut zum generellen Umdenken sein, ohne den Fokus auf eine maximale Gewinngenerierung für Investoren zu legen.
Ein Anfang stellt hierzu der geplante und 200 Meter hohe „Elbtower“ in der Hafencity dar. Für Hamburg sind 200 Baumeter sicher hoch, im internationalen Vergleich hingegen, nicht gerade spektakulär. Groß hingegen kann aber durchweg die Verlockung sein, Investoren hohe Gewinne zu versprechen und diese lediglich durch gewerbliche Flächen, wie Büros und Hotels zu gewährleisten. Hier sind visionäre Planungen und Strategien der Stadt gefragt und sicher nicht zuletzt der Mut zu Fördergeldern. Hamburg muss in seine eigene Zukunft investieren und gleichzeitig bessere Nutzungskonzepte finden. Sicher ist, es wird viel Gegenwind geben aber irgendwann werden auch die letzten Skeptiker die Vorteile von Superlativ-Bauwerken mit Wahrzeichencharakter erkennen und noch eine Reihe weiterer aber ganz wesentlicher Vorteile entdecken. Denn bei einer richtigen und nachhaltigen Planung werden nicht nur Hotels und Gewerbeflächen, sondern vielmehr auch Bewohner mit Wohnflächen miteinbezogen. In Verbindung einer in das Bauwerk integrierten Infrastruktur wird weniger auf das Auto zurückgegriffen und Hamburg kann zudem seine unschönsten und überflüssig gewordenen Wohnraumflächen in grüne Sport- und Erholungszonen umwandeln.
Die richtige Mischung wird hier letztlich über den Erfolg oder Misserfolg der projektierten Hamburger Superbauwerke entscheiden. Hamburg hat allerbeste Chancen neue und vor allem bessere Signale in der deutschen -wenn nicht sogar in der europäischen- Städteplanung zu setzen.
Holger Vogt – HAMBURG IMMOBILIE (CEO)